Region Erding
Erding
10 °C
Leichter Regen
Wetter
search Suche
menu Menü
arrow_back zur Nachrichten-Übersicht

Wallfahrt der katholischen Arbeitergemeinschaft

Quelle: Katholische Arbeitnehmerbewegung e.V.
27.09.2018

Erding

Kritisch befasste sich die KAB mit ihren schon im Namen enthaltenen Grundwerten bei der traditionellen Bründlwallfahrt in Hofstarring.

Kritisch befasste sich die KAB mit ihren schon im Namen enthaltenen Grundwerten bei der traditionellen Bründlwallfahrt in Hofstarring. Gemeinsam mit Vertretern der Katholischen Arbeitnehmerbewegung, Kreisverband Erding/Landshut hatte Pfarrer Franz Gasteiger eine Reflektion zu den Grundideen, die der christliche Sozialverband vertritt, ausgearbeitet. Nach einem kurzen Wortgottesdienst in der Filialkirche gab Pfarrer Gasteiger Impulse, sich mit den Begriffen „Katholisch“, „Arbeiter“ und „Bewegung“ entlang der drei Stationen zu der Bründl Waldkapelle auseinanderzusetzen. Am ersten Wegkreuz befasste sich Gasteiger mit Konflikten zwischen katholischen Interessen und der Arbeiterbewegung.

Sich auf den katholischen Theologen und Sozialphilosophen Oswald von Nell-Breuning (1890-1991) berufend, sprach er davon, dass die katholische Kirche die Arbeiterschaft verloren hat. Grund hierfür sei gewesen, dass zwar religiöse Forderungen an die Arbeiter gestellt wurden, eine Entlastung von den Mühen in der Arbeitswelt aber vernachlässigt wurde. Die christlichen Gewerkschaften betreffend, ging der ehemalige KAB-Präses noch einen Schritt weiter. Diese hätten sich „noch nie wirklich konsequent arbeitnehmerfreundlich gezeigt“.

Die KAB solle daher ihr „K“ beweisen, in dem sie sich solidarisch mit Menschen, die in der Arbeitswelt sehr belastet sind, zeigt. Station zwei stand unter dem Begriff „Arbeiter“. Zentrale Frage, um sich als Arbeitnehmerbewegung zu definieren, müsse sein: „Wer gibt Arbeit und wer nimmt Arbeit?“. Als Forderung der christlich-kirchlichen Sozialethik, so wie sie beim zweiten Vatikanischen Konzil festgehalten wurde, müsse die Wirtschaft „Laboristisch“ und nicht „Kapitalistisch“ ausgerichtet werden. Das würde bedeuten, dass die Arbeit und die Arbeitskraft und nicht der „Sach-Faktor Kapital“ im Mittelpunkt steht.

Zur Kritik rief Gasteiger hinsichtlich einer Entwicklung auf, die überdurchschnittlich hochbezahlte Führungskräfte als Arbeitnehmer bezeichnet, währen hier eine völlig andere Interessenslage herrsche als beim Arbeiter, wie in die KAB versteht. Um schließlich an der Endstation, der Bründlkapelle die „Bewegung“ zu betrachten, zitierte der Geistliche aus dem Programm der KAB: „Wir nehmen die politische Entwicklung nicht einfach hin. Wir mischen uns aktiv für mehr soziale Gerechtigkeit ein“.

„Bewegung“ heißt für die KAB nicht „Immer schneller, immer höher, immer weiter“. Sondern der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Demnach setzt sich die KA-Bewegung für eine gerechte Vermögensverteilung, fairen Handel und einen ressourcenschonenden Lebensstil ein. In diesem Sinne wurde auch die Fürbitte „Wir beten um ein neues Bewusstsein bei den „schnäppchenorientierten“ Käufern in der westlichen Konsumwelt“ vorgelesen. Für die etwa 30 Teilnehmer der Wallfahrt dürften die Anregungen mindestens Anlass zu einer Wertebesinnung gegeben haben, im besten Fall zu einer stärkeren Identifikation mit der KAB. Die Wallfahrt klang gesellig bei Kaffee und Kuchen im Gasthaus Groll aus.

keyboard_arrow_up