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Straßenbaudinosaurier stoppen – Flächen sparen!

Quelle: Bund Naturschutz, Ortsgruppe Erding
17.09.2021

Landkreis Erding

BUND Naturschutz fordert Moratorium und Klimaverträglichkeitsprüfungen aller Straßenbauprojekte in Bayern. Im Landkreis Erding betrifft das insbesondere die Ausbaupläne für die B 388 in Erding, den Ausbau der FTO und den Neubau der Nordumfahrung Erding.

BUND Naturschutz fordert Moratorium und Klimaverträglichkeitsprüfungen aller Straßenbauprojekte in Bayern. Im Landkreis Erding betrifft das insbesondere die Ausbaupläne für die B 388 in Moosinning, Erding, Grünbach und Taufkirchen, den Ausbau der FTO und den Neubau der Nordumfahrung Erding.

Eingesparte Gelder müssen für massiven Ausbau der Alternativen zum Autoverkehr eingesetzt werden.

Die Kreisgruppe Erding des BN fordert, einen sofortigen Stopp der Planungen für das die Ortsumfahrungen B 388 in Moosinning, Erding und Grünbach. Außerdem fordern wir eine sofortige Rücknahme der Baufreigabe für die B 388 Ortsumgehung Taufkirchen durch Verkehrsminister Andreas Scheuer. „Um den Klimawandel zu bekämpfen, benötigen wir dringend intakte Wälder und Wiesen, da diese Kohlenstoff speichern. Mit den genannten Ortsumgehungen würden rund 60 Hektar wertvoller Wälder, Wiesen und Ackerflächen verloren gehen“ begründet Gabi Betzmeir, Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Erding. „Und klar ist auch: Wer Straßen sät, wird Auto-Verkehr ernten und damit noch mehr Treibhausgase produzieren. Statt weiterer Straßenbau-Dinosaurier brauchen wir endlich einen deutlich dichteren Takt beim Regionalbus - auch landkreisübergreifend - und eine angebotsorientierte Radinfrastruktur. Dass die der große Kreisstadt Erding keine zweigleisige S-Bahnanbindung und überhaupt keine Fernbahnanbindung hat, ist skandalös. Die nächste Bundesregierung muss endlich aus dem Bundesverkehrswegeplan einen Bundes-Mobilitätsplan machen!“

Der Landesverband des BUND Naturschutz in Bayern fordert einen sofortigen Stopp aller Neu- und Ausbauten von Autobahnen und Bundesstraßen im Freistaat. Dasselbe gilt für ähnlich großzügig geplante Projekte wie den Ausbau der Flughafentangente und den Neubau der Nordumfahrung für Erding. Das eingesparte Geld muss zu 100 Prozent in den Ausbau von Fuß- und Radwegen, in einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum und in die Elektrifizierung von Bahnstrecken fließen (siehe hier: Unnötigen Straßenbau in Bayern stoppen! - BUND Naturschutz in Bayern e.V. (bund-naturschutz.de). „Sämtliche Straßenbauprojekte in Bayern müssen auf den Prüfstand. Sind sie nicht mit den Klimazielen von Paris vereinbar, müssen sie dauerhaft begraben werden. Die Straßenbauorgien der letzten Jahrzehnte unter den CSU-Verkehrsministern haben nachweislich nicht zu weniger, sondern zu mehr Verkehrsaufkommen geführt. Diesen Irrsinn müssen wir endlich beenden!“, so Sabine Lanzner, Geschäftsführerin der Kreisgruppe Erding.

„Genug ist genug, das deutsche Straßennetz reicht sechs Mal um die Welt! Was wir brauchen ist ein attraktiver öffentlicher Verkehr auch in unserem ländlich geprägten Raum. Wir brauchen Busse, Rufbusse oder Anrufsammeltaxis im Stunden- und Halbstundentakt. Das eingesparte Geld sollte man zudem für den Ausbau von Fuß- und Radwegen und für den Ausbau der S-Bahn- und Zugverbindungen verwenden.“

Hintergrund: Laut Bundesverkehrswegeplan (BVWP) sollen in den kommenden Jahren neue Straßen und Straßen-Ausbauten mit einer Gesamtlänge von rund 1.500 Kilometern und veranschlagten Kosten von rund 13 Milliarden Euro allein in Bayern gebaut werden (erfahrungsgemäß sind jedoch erhebliche Mehrkosten zu erwarten). Das entspricht einem Flächenverbrauch von 4305 Hektar (laut Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen) - auf dieser Fläche könnten beispielsweise 8.600 Windkraftanlagen stehen. Im Freistaat betragen die verkehrsbedingten CO2-Emissionen 34 Millionen Tonnen pro Jahr, das sind 42 Prozent der Emissionen in Bayern. Der BN fordert eine Abkehr vom starren Festhalten am BVWP und damit am Fernstraßenausbaugesetz. Im Landkreis Erding sind z.B. folgende Straßenbauprojekte im BVWP enthalten: Ortsumfahrungen B 388 in Moosinning, Erding, Grünbach und Taufkirchen.

Für Rückfragen:
Sabine Lanzner Kreisgeschäftsstelle ED,08122 13801 bzw. 08122 2287424

Anlage:
Bild zum einmaligen Abdruck; Bildunterschrift: Aktive des lokalen Bündnisses gegen Straßenbau fordern an der Trasse der ED99 einen Stopp dieser Straße und von der künftigen Bundesregierung Klimaschutz statt weiterer Straßenbau-Dinosaurier

Weiterführende Links:
https://erding.bund-naturschutz.de/

https://www.bund-naturschutz.de/umweltpolitik/bundestagswahl-2021/strassenbaudinosaurier

https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/desaster-im-dutzend/

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