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Die AfD hadert mit der deutschen Medienlandschaft. Die öffentlich-rechtlichen Sender werden als Systemrundfunk geschmäht, Zeitungen gelten als „Lügenpresse“, die vor allem „Fake News“ verbreiten. Nun ist es ein neuer Trend, dass die AfD Medien reihenweise vor den Presserat zerrt. So machte es auch der Kreisverband Erding – ohne jeden Erfolg.
Die erste Beschwerde bezieht sich auf die Praxis der Heimatzeitung, Wahlveranstaltungen zu besuchen. Kellermann beschwerte sich, dass der Anzeiger fast immer fern bleibe. Der Presserat nahm diese Beschwerde gar nicht erst an, sondern verwies auf den Grundsatz, nachdem Redaktionen frei in der Auswahl der Termine seien, die sie besucht. Der Erdinger/Dorfener Anzeiger besucht grundsätzlich nur Veranstaltungen mit lokalem Bezug. Geht es ausschließlich um Landes- und Bundespolitik, behält sich die Redaktion einen Besuch vor.
Die zweite Beschwerde der Erdinger AfD bezog sich auf unsere Berichtererstattung im Vorfeld der Kundgebung Ende April in Eichenried unter anderem mit AfD-Bundesvorsitzendem Alexander Gauland. Bei der Ankündigung der Gegendemo hatte unsere Zeitung das Gauland-Zitat „Der Nationalsozialismus ist ein Fliegenschiss der deutschen Geschichte“ verwendet. Beim Presserat legte Kellermann Beschwerde ein, Gauland sei verkürzt und damit sinnentstellend also radikalisierend wiedergegeben worden. Dem schloss sich das Selbstkontrollorgan nicht an. Es folgte der Argumentation unserer Zeitung, dass nicht nur zahlreiche Medien dieses Zitat verwendet hätten, sondern es auch den Inhalt einer in der Tat längeren Äußerung korrekt zusammenfasse.
Just am Tag der Europawahl am 26. Mai hatte Kellermann auf seiner privaten, aber öffentlich gestellten Facebook-Seite über mögliche Wahlmanipulationen spekuliert. Diese Anschuldigung hatte der Erdinger/Dorfener Anzeiger aufgegriffen. Eine Welle der Empörung, vor allem bei ehrenamtlichen Wahlhelfern, brach los. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) erwog sogar juristische Schritte. Kellermann beschwerte sich beim Presserat, ihm sei unterstellt worden, er beziehe sich auf die Europawahl im Landkreis Erding.
Der Presserat prüfte die diversen Berichte in der Heimatzeitung und kam zu dem Schluss, dass die Redaktion diese Querverbindung nie gezogen hatte. Deswegen sei auch in diesem Fall kein Verstoß gegen den Pressekodex erkennbar, in diesem Fall gegen Ziffer zwei („Journalistische Sorgfaltspflicht“).
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Presserat weist alle AfD-Beschwerden ab
Quelle: Hans Moritz, Redaktionsleiter Erdinger Anzeiger / Dorfener Anzeiger
05.10.2019
Landkreis Erding
Selbstkontrollorgan der Zeitungen bestätigt Berichterstattung des Erdinger/Dorfener Anzeiger
Selbstkontrollorgan der Zeitungen bestätigt Berichterstattung des Erdinger/Dorfener Anzeiger
Erding – Der AfD-Kreisverband Erding beziehungsweise sein Vorsitzender Wolfgang Kellermann ist mit mehreren Beschwerden beim Deutschen Presserat über den Erdinger/Dorfener Anzeiger durchgefallen. Kellermann fühlte seine Partei und sich schlecht beziehungsweise falsch dargestellt. Das Selbstkontrollorgan der Presse sah das anders und bestätigte die Linie der Zeitung.Die AfD hadert mit der deutschen Medienlandschaft. Die öffentlich-rechtlichen Sender werden als Systemrundfunk geschmäht, Zeitungen gelten als „Lügenpresse“, die vor allem „Fake News“ verbreiten. Nun ist es ein neuer Trend, dass die AfD Medien reihenweise vor den Presserat zerrt. So machte es auch der Kreisverband Erding – ohne jeden Erfolg.
Die erste Beschwerde bezieht sich auf die Praxis der Heimatzeitung, Wahlveranstaltungen zu besuchen. Kellermann beschwerte sich, dass der Anzeiger fast immer fern bleibe. Der Presserat nahm diese Beschwerde gar nicht erst an, sondern verwies auf den Grundsatz, nachdem Redaktionen frei in der Auswahl der Termine seien, die sie besucht. Der Erdinger/Dorfener Anzeiger besucht grundsätzlich nur Veranstaltungen mit lokalem Bezug. Geht es ausschließlich um Landes- und Bundespolitik, behält sich die Redaktion einen Besuch vor.
Die zweite Beschwerde der Erdinger AfD bezog sich auf unsere Berichtererstattung im Vorfeld der Kundgebung Ende April in Eichenried unter anderem mit AfD-Bundesvorsitzendem Alexander Gauland. Bei der Ankündigung der Gegendemo hatte unsere Zeitung das Gauland-Zitat „Der Nationalsozialismus ist ein Fliegenschiss der deutschen Geschichte“ verwendet. Beim Presserat legte Kellermann Beschwerde ein, Gauland sei verkürzt und damit sinnentstellend also radikalisierend wiedergegeben worden. Dem schloss sich das Selbstkontrollorgan nicht an. Es folgte der Argumentation unserer Zeitung, dass nicht nur zahlreiche Medien dieses Zitat verwendet hätten, sondern es auch den Inhalt einer in der Tat längeren Äußerung korrekt zusammenfasse.
Just am Tag der Europawahl am 26. Mai hatte Kellermann auf seiner privaten, aber öffentlich gestellten Facebook-Seite über mögliche Wahlmanipulationen spekuliert. Diese Anschuldigung hatte der Erdinger/Dorfener Anzeiger aufgegriffen. Eine Welle der Empörung, vor allem bei ehrenamtlichen Wahlhelfern, brach los. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) erwog sogar juristische Schritte. Kellermann beschwerte sich beim Presserat, ihm sei unterstellt worden, er beziehe sich auf die Europawahl im Landkreis Erding.
Der Presserat prüfte die diversen Berichte in der Heimatzeitung und kam zu dem Schluss, dass die Redaktion diese Querverbindung nie gezogen hatte. Deswegen sei auch in diesem Fall kein Verstoß gegen den Pressekodex erkennbar, in diesem Fall gegen Ziffer zwei („Journalistische Sorgfaltspflicht“).
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Unser Regionalportal ist neutral und unabhängig. Wir veröffentlichen Pressemitteilungen aller Parteien und Organisationen mit regionalem Bezug. Der Inhalt dieser Nachricht spiegelt nicht die Meinung des eigenen Redaktionsteams wieder.
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