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Das Bauvorhaben wird vom Freistaat zu ca. einem Drittel gefördert, wofür sich die Klinikleitung ausdrücklich bedankte. In dem modernen Erweiterungsbau sind die akutgeriatrischen Stationen untergebracht, die Ende Mai eröffnet wurden; für Ende September ist der Umzug der Palliativstation vom Bestands- in den Neubau geplant.
Die Erweiterung der Palliativstation von derzeit zehn auf zwölf Betten war kürzlich vom Bayerischen Gesundheitsministerium genehmigt und in den Krankenhausplan des Freistaats aufgenommen worden. Hierfür bedankte sich Chefärztin Dr. Saskia Rupp.
Das Leitungsgremium der Klinik nutzte die Gelegenheit, dem Gesundheitsminister und den weiteren geladenen Gesprächspartnern aus der Politik von den Themenbereichen zu berichten, die aktuell insbesondere Fachkrankenhäuser außerhalb von Ballungsräumen beschäftigen.
Die Effekte der Corona-Pandemie machten insbesondere den Reha-Kliniken zu schaffen, wie Chefarzt Dr. Klaus Friedrich Becher berichtete: Ausfall oder Verschiebung nicht zwingend notwendiger Operationen, die Angst, sich im Krankenhaus mit Covid zu infizieren sowie strikte Besucherregeln führten zu einem starken Rückgang der Belegungszahlen in der Rehabilitation, was größere Einnahmeausfälle zur Folge hatte.
Darüber hinaus ließen die Hygieneanforderungen nur einen Bruchteil der sonst üblichen Belegungszahlen sowohl in der Akutgeriatrie als auch der Geriatrischen Rehabilitation zu. Außerdem werde die geplante Digitalisierung im Reha-Bereich die Klinik in den kommenden Jahren noch sehr viel Geld kosten.
Anders als Akutkrankenhäuser müssen Reha-Kliniken nämlich die Kosten hierfür bisher vollständig selbst finanzieren. „Einzeln für sich genommen wären diese Sachverhalte ganz gut zu verkraften gewesen, alle gemeinsam stellen uns jedoch vor große Herausforderungen“, so Geschäftsführer Stechow.
Enorm wichtig sei es zudem, Lösungen für die angespannte Personalsituation auf dem Gesundheitsmarkt aufgrund des Fachkräftemangels zu finden. So sei es aktuell schwierig, offene Stellen zu besetzen, wie Personalleiterin Christine Kohlschütter berichtete.
Als Beispiel für den Konkurrenzkampf unter den Gesundheitseinrichtungen um geeignetes Personal nannte sie die sog. „Willkommensprämien“, die aktuell immer großzügiger ausfielen.
Pflegedienstleiter Norman Daßler pflichtete ihr bei und führte aus, dass es in der Klinik Wartenberg mit den beiden Abteilungen Akutmedizin und Reha unter einem Dach eine Besonderheit gebe: Im Rahmen des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes gebe es Zuschüsse für die Löhne von Pflegekräften im Akutbereich, im Reha-Bereich jedoch nicht.
Dadurch entstehe in der Klinik quasi eine Konkurrenzsituation zwischen diesen beiden Bereichen. Daher sei es notwendig, dass auch für die Reha entsprechende Zuschüsse gezahlt würden, betonte er.
Der Minister folgte den Ausführungen aufmerksam und führte aus, dass es nun eine „Revolution in der Pflege“ brauche – sonst steuere unsere Gesellschaft auf eine humanitäre Katastrophe zu. Insofern sei es aus seiner Sicht inakzeptabel, nach Bewältigung der Pandemie wieder zur alten Tagesordnung zurückzukehren; vielmehr gelte es, das aktuell gesteigerte Bewusstsein der Bevölkerung für die Pflegeberufe für neue Impulse zu nutzen.
Der Geriatrie und der Palliativmedizin komme schon allein aufgrund des demographischen Wandels eine zentrale Bedeutung im Gesundheitswesen zu. Da die Geriatrische Reha dazu beiträgt, Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern (Grundsatz: „Reha vor Pflege“), sei die Überlegung legitim, die Pflegekassen künftig an der Finanzierung der Reha zu beteiligen.
Auch für die Naturheilkunde als Ergänzung zur Schulmedizin, die die Klinik Wartenberg weiter ausbauen möchte, sehe er große Zukunftschancen. Wichtig sei es, bei der Gesundheitsversorgung den Menschen ins Zentrum zu stellen und nicht die Kosten.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde besichtigte der Staatsminister den Neubau und war sichtlich angetan von der familiären Atmosphäre, die insbesondere älteren Patienten entgegenkommt. Während des Rundgangs nutzte er auch die Gelegenheit, um mit Angestellten des Hauses ins Gespräch zu kommen.
Foto (vor dem neuen Erweiterungsbau):
v.l.n.r.: Thomas Künstner (2. Vors. Stiftungsvorstand Klinik), Franz Hofstetter (stv. Landrat Landkreis Erding), Dr. Andreas Lenz, MdB, Dr. Constantin von Stechow (Geschäftsführer), Dr. Saskia Rupp (Chefärztin Akutgeriatrie und Palliativmedizin), Staatsminister Klaus Holetschek, Chrstine Kohlschütter (Personalleitung), Ulrike Scharf, MdL, Christina Sievers (Leitung Ergotherapie, Betriebsratsvorsitzende), Norman Daßler (Pflegedienstleitung), Dr. Klaus Friedrich Becher (Chefarzt Allgemeine und Geriatrische Rehabilitation), Bernd Scheumaier (3. Bürgermeister Gemeinde Wartenberg)
Minister Holetschek besucht Klinik Wartenberg
Quelle: Klinik Wartenberg
11.09.2021
Wartenberg
Am 9.9.21 stattete der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek der Klinik Wartenberg einen Besuch ab.
Am 9.9.21 stattete der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek der Klinik Wartenberg einen Besuch ab.
Die Fachklinik mit ca. 200 Betten, die bereits Mitte der 1990er-Jahre damit begonnen hat, sich auf Altersmedizin zu spezialisieren (es gibt sowohl eine akutgeriatrische Abteilung als auch eine Abteilung für Geriatrische Rehabilitation), hat in den letzten beiden Jahren knapp 25 Millionen Euro in einen Neubau mit rund 50 neuen Patientenzimmern investiert.Das Bauvorhaben wird vom Freistaat zu ca. einem Drittel gefördert, wofür sich die Klinikleitung ausdrücklich bedankte. In dem modernen Erweiterungsbau sind die akutgeriatrischen Stationen untergebracht, die Ende Mai eröffnet wurden; für Ende September ist der Umzug der Palliativstation vom Bestands- in den Neubau geplant.
Die Erweiterung der Palliativstation von derzeit zehn auf zwölf Betten war kürzlich vom Bayerischen Gesundheitsministerium genehmigt und in den Krankenhausplan des Freistaats aufgenommen worden. Hierfür bedankte sich Chefärztin Dr. Saskia Rupp.
Das Leitungsgremium der Klinik nutzte die Gelegenheit, dem Gesundheitsminister und den weiteren geladenen Gesprächspartnern aus der Politik von den Themenbereichen zu berichten, die aktuell insbesondere Fachkrankenhäuser außerhalb von Ballungsräumen beschäftigen.
Die Effekte der Corona-Pandemie machten insbesondere den Reha-Kliniken zu schaffen, wie Chefarzt Dr. Klaus Friedrich Becher berichtete: Ausfall oder Verschiebung nicht zwingend notwendiger Operationen, die Angst, sich im Krankenhaus mit Covid zu infizieren sowie strikte Besucherregeln führten zu einem starken Rückgang der Belegungszahlen in der Rehabilitation, was größere Einnahmeausfälle zur Folge hatte.
Darüber hinaus ließen die Hygieneanforderungen nur einen Bruchteil der sonst üblichen Belegungszahlen sowohl in der Akutgeriatrie als auch der Geriatrischen Rehabilitation zu. Außerdem werde die geplante Digitalisierung im Reha-Bereich die Klinik in den kommenden Jahren noch sehr viel Geld kosten.
Anders als Akutkrankenhäuser müssen Reha-Kliniken nämlich die Kosten hierfür bisher vollständig selbst finanzieren. „Einzeln für sich genommen wären diese Sachverhalte ganz gut zu verkraften gewesen, alle gemeinsam stellen uns jedoch vor große Herausforderungen“, so Geschäftsführer Stechow.
Enorm wichtig sei es zudem, Lösungen für die angespannte Personalsituation auf dem Gesundheitsmarkt aufgrund des Fachkräftemangels zu finden. So sei es aktuell schwierig, offene Stellen zu besetzen, wie Personalleiterin Christine Kohlschütter berichtete.
Als Beispiel für den Konkurrenzkampf unter den Gesundheitseinrichtungen um geeignetes Personal nannte sie die sog. „Willkommensprämien“, die aktuell immer großzügiger ausfielen.
Pflegedienstleiter Norman Daßler pflichtete ihr bei und führte aus, dass es in der Klinik Wartenberg mit den beiden Abteilungen Akutmedizin und Reha unter einem Dach eine Besonderheit gebe: Im Rahmen des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes gebe es Zuschüsse für die Löhne von Pflegekräften im Akutbereich, im Reha-Bereich jedoch nicht.
Dadurch entstehe in der Klinik quasi eine Konkurrenzsituation zwischen diesen beiden Bereichen. Daher sei es notwendig, dass auch für die Reha entsprechende Zuschüsse gezahlt würden, betonte er.
Der Minister folgte den Ausführungen aufmerksam und führte aus, dass es nun eine „Revolution in der Pflege“ brauche – sonst steuere unsere Gesellschaft auf eine humanitäre Katastrophe zu. Insofern sei es aus seiner Sicht inakzeptabel, nach Bewältigung der Pandemie wieder zur alten Tagesordnung zurückzukehren; vielmehr gelte es, das aktuell gesteigerte Bewusstsein der Bevölkerung für die Pflegeberufe für neue Impulse zu nutzen.
Der Geriatrie und der Palliativmedizin komme schon allein aufgrund des demographischen Wandels eine zentrale Bedeutung im Gesundheitswesen zu. Da die Geriatrische Reha dazu beiträgt, Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern (Grundsatz: „Reha vor Pflege“), sei die Überlegung legitim, die Pflegekassen künftig an der Finanzierung der Reha zu beteiligen.
Auch für die Naturheilkunde als Ergänzung zur Schulmedizin, die die Klinik Wartenberg weiter ausbauen möchte, sehe er große Zukunftschancen. Wichtig sei es, bei der Gesundheitsversorgung den Menschen ins Zentrum zu stellen und nicht die Kosten.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde besichtigte der Staatsminister den Neubau und war sichtlich angetan von der familiären Atmosphäre, die insbesondere älteren Patienten entgegenkommt. Während des Rundgangs nutzte er auch die Gelegenheit, um mit Angestellten des Hauses ins Gespräch zu kommen.
Foto (vor dem neuen Erweiterungsbau):
v.l.n.r.: Thomas Künstner (2. Vors. Stiftungsvorstand Klinik), Franz Hofstetter (stv. Landrat Landkreis Erding), Dr. Andreas Lenz, MdB, Dr. Constantin von Stechow (Geschäftsführer), Dr. Saskia Rupp (Chefärztin Akutgeriatrie und Palliativmedizin), Staatsminister Klaus Holetschek, Chrstine Kohlschütter (Personalleitung), Ulrike Scharf, MdL, Christina Sievers (Leitung Ergotherapie, Betriebsratsvorsitzende), Norman Daßler (Pflegedienstleitung), Dr. Klaus Friedrich Becher (Chefarzt Allgemeine und Geriatrische Rehabilitation), Bernd Scheumaier (3. Bürgermeister Gemeinde Wartenberg)