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Leider muss das Museum Erding vorerst weiter geschlossen bleiben!

Quelle: Museum Erding
21.04.2021

Erding

Die neue Sonderausstellung im Museum Erding ist eigentlich eine alte: Aufgrund des ersten Corona-Lockdowns in Bayern im Frühjahr 2020 wurde sie um ein Jahr auf 2021 verschoben.

Eröffnung der Sonderausstellung "Erding 1945 - wessen Heimat?" 17.04.2021 - 31.05.2021 (Verlängerung bis Ende Juni geplant)

Die neue Sonderausstellung im Museum Erding ist eigentlich eine alte: Aufgrund des ersten Corona-Lockdowns in Bayern im Frühjahr 2020 wurde sie um ein Jahr auf 2021 verschoben.

Obwohl das Museum auf Grund zu hoher Inzidenzwerte derzeit geschlossen ist, wurde die Sonderausstellung in sehr kleinem Kreis eröffnet.

76 Jahre nach Kriegsende 1945 präsentiert der Erdinger Historiker Giulio Salvati (New York University) in der Sonderausstellung neue Forschungsergebnisse zu einem bislang wenig beachteten Thema: der Zwangsarbeit in Stadt und Landkreis Erding.

Von 1939 bis 1945 leisteten dort über 8.000 ausländische Personen Arbeitsdienst. Sie gehörten zu den etwa 13 Millionen ausländischen Frauen und Männern, die unter Zwang und Ausbeutung wesentlich für die Aufrechterhaltung der deutschen Wirtschaft während dem Zweiten Krieg sorgten. Man teilte sie als billige Arbeitskräfte verschiedenen Erdinger Betrieben, dem Fliegerhorst Erding oder Bauernhöfen zu.

In der Ausstellung des Museum Erding wird u. a. das besondere Schicksal des jungen, 1943 verschleppten Polen Henryk Paplicki erzählt. Er kam als landwirtschaftlicher Helfer auf einen Bauernhof im Landkreis Erding. Nach Kriegsende blieb er dort – bis zu seinem Tod im Jahr 2000.

Von ihm gesammelter Metallschrott verarbeitete der Oberdinger Holzbildhauer Wolfgang Fritz zu Skulpturen, den sog. „Verwachsungen“. Eine kleine Auswahl davon wird in der Ausstellung gezeigt.

Thematisiert wird auch die Stellung der Frau im System Zwangsarbeit bzw. der „verbotene Umgang“ zwischen Zwangsarbeiter*innen und Einheimischen.

Ergänzt wird die Ausstellung von neuen Erkenntnissen zu den Ursachen der Bombardierung Erdings am 18. April 1945, bei der über 120 Menschen starben.

Parallel zur Ausstellung erstellte Giulio Salvati mit Unterstützung freiwilliger Helfer*innen eine öffentlich zugängliche Datenbank, in der die Namen tausender ehemaliger Zwangsarbeiter*innen aus Stadt und Landkreis Erding erfasst sind (www.erding-geschichte.de).

Mit der aktuellen Sonderausstellung beteiligt sich das Museum Erding an der siebten gemeinsamen Ausstellungsreihe „Hell & Dunkel“ des Museumsverbundes „Landpartie – Museen rund um München“.

Ab wann ein Ausstellungsbesuch im Museum Erding coronabedingt möglich ist, kann tagesaktuell auf der Homepage www.museum-erding.de, per Email oder telefonisch erfragt werden (museum@erding.de; Tel. 08122/408158). Der Eintritt in das Museum Erding in der Prielmayerstraße 1 kostet 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr.

Es ist geplant die Ausstellung bis Ende Juni zu verlängern.

Veranstaltungstipp zum Thema:

Montag, 26.04.2021, 19:00 - 20:30 Uhr
online Vortrag: Ausgebeutet und vergessen: Zwangsarbeiter*innen im Landkreis Erding von 1939 bis 1945
Kostenlose Veranstaltung vom Katholischen Bildungswerk Erding und pax christi Erding Dorfen

Anmeldung per E-Mail: info@kbw-erding.de

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