Kommunalpass funktioniert nicht mehr - das Ende eines diskriminierenden Systems?

Quelle: Bündnis 90/Die Grünen

30.06.2020

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Erding

Das Landratsamt Erding nutzte den umstrittenen Kommunalpass der Firma SODEXO mit der Nutzung der Dienste von Wirecard zur Auszahlung der Asylbewerberleistungen.

Das Landratsamt Erding nutzte den umstrittenen Kommunalpass der Firma SODEXO mit der Nutzung der Dienste von Wirecard zur Auszahlung der Asylbewerberleistungen. Das Aus von Wirecard aufgrund krimineller Machenschaften ist nun auch das Aus für den Kommunalpass, einen Erdinger Sonderweg. Die Kosten für diesen Sonderweg bezifferte das Landratsamt mit ca. 75.500 € jährlich.

Der Kommunalpass konnte nur an Kassen mit maestro-Lesegerät eingesetzt werden. Dies sind die großen Einzelhandelsketten. Jedoch nicht am Fahrkartenautomaten, in der Apotheke, beim Second Hand Kleiderladen und nicht beim Bäcker oder Metzger vor Ort. Bargeldabhebungen am Bankautomaten waren mit erhöhten Gebühren verbunden. Nur mit Smartphone und einem funktionierenden Internet konnte der Kontostand einsehen werden. Oft funktionierte die Karte aber auch nicht, da Wirecard kein so stabiles System vorhalten konnte wie unsere bewährten Banken. Eine gesperrte SIM Karte hatte dann die Peinlichkeit einer langen Schlange an der Supermarktkasse zur Folge.

Ohne Bankkonto kann kein Handy oder Internet Vertrag abgeschlossen werden, es können keine günstigen Sachen im Internet gekauft oder Mitgliedsbeiträge für Vereine überweisen werden. Ohne Bankkonto ist der Mensch an vielen Stellen von der sozialen Teilhabe ausgeschlossen.

Wir erneuern angesichts der aktuellen Situation unsere Forderung, die Asylbewerberleistungen endlich auf normale Bankkonten zu überweisen.

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