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Interview mit der Prop e.V.

Quelle: Prop e.V.
25.09.2014

Erding

Die Prop e.V. nahm heute am kleinen Platz von 10-12 Uhr am Aktionstag gegen Glücksspielsucht teil. Wir von ED-Live haben dies ausgenutzt um ein kurzes Interview mit Herrn Pölsterl zu führen.

Es gibt verschiedene Sucht Arten und noch mehr Süchtige. In Erding können sich diese an die Prop e.V. wenden um Hilfe zu bekommen.

Was ist die Prop e.V. genau und mit welchen Bereichen beschäftigt sie sich?

Die Prop e.V. ist eine Suchtberatungsstelle, die Leuten mit stoffgebundenen oder stoffungebundenen Süchten hilft.

Was sind stoffgebundene bzw. -ungebundene Süchte?

Unter stoffgebundene Süchte fallen alle Stoffe wie zum Beispiel Alkohol oder Cannabis. Unter die Kategorie stoffungebunden fallen die Glücksspiel-, Ess- oder Kaufsucht.

Ab wann zählt man als süchtig?

Eine Sucht beginnt, wenn man sich selbst oder anderen schadet und die Kontrolle darüber verliert. Ein Ehemann lügt seine Frau an, nur um abends ungestört in die Spielhalle zu gehen; man wird kriminell um Geld zum zocken zu bekommen oder man schadet ganz einfach sich selbst durch den täglichen Verzehr von Alkohol oder anderen Stoffen. Die Betroffenen wissen zwar in den meisten Fällen, dass es schon zu spät ist um sich selbst zu helfen, sie machen aber trotzdem weiter, weil sie es brauchen und nicht damit aufhören wollen.

Wann kommen die Leute zu Ihnen um sich helfen zu lassen?

Viele bekommen Druck von zu Hause aus, da sie meist sehr viel kaputt gemacht haben mit ihrem Verhalten. Glücksspieler kommen meist dann wenn sie schon viel verloren haben, da sie kein Geld oder keine Zeit mehr haben um sich um die wichtigen Dinge zu kümmern. Sie sind Tag und Nacht in der Spielhalle und wissen nicht mehr was um sie rum passiert, sie sind sozusagen in ihrer eigenen kleinen Welt gefangen und kommen nicht mehr heraus.
Unsere Hilfe ist völlig kostenlos, anonym und freiwillig. Wir zwingen niemanden zu uns zu kommen.

Wie verteilt sich der Anteil an Suchten in Erding?

90% fallen unter die stoffgebunde Kategorie, davon sind 60% Alkoholsüchtig, 20% rauchen regelmäßig Cannabis und 10% verfallen durch chemische Drogen wie Crystal Meth oder Heroin in einen Rauschzustand. Die restlichen 10% verteilen sich auf die stoffungebundenen Süchte. Da sich viele Leute aber nicht helfen lassen, können diese Zahlen auch abweichen.

Wieviele werden rückfällig?

Da sich nur ein kleiner Teil behandeln lässt, ist diese Frage schwer zu beantworten, jedoch werden 60% der Alkoholabhängigen erfolgreich behandelt.

Was tun Sie um die Leute auf die Gefahren aufmerksam zu machen?

Wir sind kein Unternehmen, das Präventionen anbietet, das macht das Gesundheitsamt in Erding. Wir machen jedoch gelegentlich freiwillige Öffentlichkeitsaufklärungen, die die Leute zum nachdenken anregen sollen.

Ich bedanke mich für das Interview und wünsche Ihnen weiterhin viel Glück.


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