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Internationaler Austausch zwischen Erding mit Italien

Quelle: Waffensystemunterstützungszentrum 1
15.06.2016

Erding

Acht Lehrlinge zu Gast im Fliegerhorst Erding

Bergamo (IT)/Erding

Im Rahmen des EU-Bildungsprogramms „Erasmus+“ waren acht Lehrlinge der Ausbildungswerkstatt Erding für zwei Wochen in Italien und empfingen im Gegenzug acht italienische Schüler im Fliegerhorst Erding. Ein deutscher Teilnehmer, Herr Maximilian Haas, z.Z. im dritten Lehrjahr in der Ausbildung zum Fluggerätmechaniker Fachrichtung Instandhaltungstechnik, berichtet über seine internationalen Erfahrungen.

Erasmus+ heißt das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. Im Rahmen dieses Bildungsprogramms organisierte und begleitete der Projektleiter und EU-Koordinator der Berufsschule Erding, Herr Jens-Peter Koch, das Austauschprogramm. In Bergamo/Italien lernten acht Auszubildende aus Erding bei der Fluggesellschaft „Ryanair“ den harten Arbeitsalltag an einem Flugplatz und an der Boeing 737-800 kennen.

„Nach der sechsstündigen Fahrt waren wir alle froh, in Bergamo angekommen zu sein“, beginnt Haas, dem man die Begeisterung immer noch anmerkt, wenn er von der Reise berichtet. „Es war ein aufregendes Erlebnis an einem „lebenden Flugzeug“ zu arbeiten, das nach unseren Überprüfungen und den Wartungsarbeiten wieder in die Lüfte aufstieg“, fährt er fort. „In der Ausbildungswerkstatt Erding arbeiten wir leider nur an reinen Ausbildungsflugzeugen, die nie wieder fliegen werden.

Deshalb waren wir in Bergamo noch viel konzentrierter, da sich jeder seiner Verantwortung bewusst war - niemand möchte für ein Problem in der Luft verantwortlich sein. Um den Zeitdruck von uns zu nehmen, wurden wir alle in Spät- oder Nachtschichten eingeteilt. Die Maschinen, die wir zusammen mit unseren Vorgesetzten, italienischen Mechanikern, überprüft und instandgesetzt haben, flogen meist erst wieder am nächsten Morgen weiter.

Am Anfang war es eine große Umstellung, mit den italienischen Kollegen nur Englisch zu sprechen. Aber nach einigen Tagen wurde es zur Routine. Ganz neu ist Englisch für uns nicht, da auch wir an unseren Flugzeugen mit in Englisch geschriebenen Wartungs- und Instandsetzungsanweisungen arbeiten“ erklärt Haas.

Viel Freizeit für die Kultur Italiens blieb den jungen Männern durch die Nachtschichten leider nicht, da vor allem am Tag geschlafen wurde. Trotzdem konnten sie die Altstadt von Bergamo und Mailand besichtigen. Aber auch in der Arbeit konnte Kultur erlebt werden. „Die italienische Art, wie Arbeitskollegen miteinander umgehen, haben mich sehr positiv überrascht. Sie sind alle sehr freundlich zueinander und verstehen sich gut. Fast wie eine Familie, in der alle nett aufgenommen wurden. Da wir uns sehr wohlfühlten, fiel uns der Abschied auch nicht ganz leicht“ schließt Haas seinen Reisebericht.

Nun erwarteten die Erdinger den Gegenbesuch der acht italienischen Schüler von der technischen Fachoberschule für Luftfahrttechnik „Instituto Statale di Instruzione Superiore - A. Malignani“ aus Udine.

„Die italienischen Männer freuten sich sehr auf ihren Aufenthalt in der Ausbildungswerkstatt im Fliegerhorst, da sie hier endlich ihr sonst vor allem theoretisches Wissen in praktische Erfahrungen an Flugzeugen umsetzen konnten“ erklärt Haas. Jetzt hieß es für 14 Tage die Schulbank gegen die Werkstatt zu tauschen. „Am Ausbildungs-Tornado und dem -Starfighter durften sie ihre Fähigkeiten einsetzen und den Fanghaken, das Fahrwerk mit Rädern und Bremsen und die Zusatzluftklappen instand setzen. Am Hubschrauber BO-105 wurden die Rotorblätter abgebaut, an einem Kolbenmotor das Ziehen eines Zylinders geübt und die Kraftstoffpumpe gemäß der GAF-TO (German Air Force Technical Order) gewechselt“ fuhr Haas fort. „Das ist unsere Vorschrift zur Instandsetzung der Geräte bei der Luftwaffe.“

Mit einer kleinen Grillfeier wurden die italienischen Besucher am Tag vor ihrer Heimreise verabschiedet. Diese lobten die gute praktische Ausbildung in Erding und bedankten sich für die lehrreiche Zeit. Sie werden diese zwei Wochen sicher lange in Erinnerung behalten.

Alle Beteiligten der Ausbildungswerkstatt Erding und der Berufsschule in Erding sind sich über das ERASMUS+ Programm einig: die EU investiert viel in die Verbesserung der allgemeinen und beruflichen Bildung, um in einer immer internationaler werdenden Gesellschaft besser zu bestehen. Das ist mit dem diesjährigen Austauschprogramm auch mit Sicherheit gelungen.

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