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Bunte Textilien und klingende Schwertklingen am Tag des Denkmals

Quelle: Archäologischer Verein Erding
05.09.2018

Erding

Die Abteilung „Gelebte Geschichte“ des AVE beschäftigt sich mit der Rekonstruktion des alltäglichen Lebens und Überlebens im Frühen Mittelalter (dem sogenannten „Living History“).

Die Abteilung „Gelebte Geschichte“ des AVE beschäftigt sich mit der Rekonstruktion des alltäglichen Lebens und Überlebens im Frühen Mittelalter (dem sogenannten „Living History“). Indem wir nach sorgfältiger Recherche Gegenstände, Kleidung und Ausrüstung der Menschen damals rekonstruieren und im Gebrauch zeigen, wollen wir ein möglichst korrektes Bild der Vergangenheit bieten und es somit ermöglichen sich in diese Zeit zurückversetzt zu fühlen.

Als Quellen zur Rekonstruktion dienen archäologische Funde, zeitgenössische Abbildungen sowie Textdokumente, ergänzt durch Erkenntnisse der experimentellen Archäologie. Angestrebtes Ziel ist hierbei, in puncto Material und Arbeitstechniken dem Original möglichst nahe zu kommen. Darunter fallen auch die Textilerstellung und die Färbung dieser Stoffe mit Pflanzenfarben.

Einige Mitglieder (Susan Sümer und Maximilian Czink) beschäftigen sich schon viele Jahre mit frühmittelalterlichen Färbetechniken. Dabei werden damals übliche Textilien wie z.B. Leinen oder Schurwolle aber auch Leder und Felle mit archäologisch nachgewiesenen Pflanzenfarbstoffen, wie Birkenblätter (gelb/grün) oder Krappwurzeln (rot) gefärbt. Dabei muss ein genau definierter Färbeprozess eingehalten werden. Durch viel Übung und Experimentieren sind dabei erstaunliche Ergebnisse entstanden! Am „Tag des offenen Denkmals“ werden diese Färbeprozesse zwischen 13 und 16 Uhr erklärt und die Ergebnisse der jahrlangen Arbeit präsentiert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Abteilung „Gelebte Geschichte“ ist der Waffengebrauch im frühen Mittelalter. Anders als im heutigen Europa diente die damalige Bewaffnung der Krieger nicht nur dem Angriff oder der Verteidigung, sondern ist auch alltäglich präsent und kennzeichnet für den Gesellschaftsstand der Krieger. Daher beschäftigen wir uns neben der Rekonstruktion der Waffen auch mit deren Umgang. Im Rahmen dieses sogenannten „historischen Fechtens“ wird in passender historischer Ausrüstung rekonstruiert wie man diese Waffen (im europäischen Frühmittelalter sind das typischerweise Schwerter, Äxte, Lanzen und Schilde) sinnvoll und zielführend in einem realen Kampf einsetzen würde.

Im Training und bei Übungskämpfen werden natürlich stumpfe Waffen verwendet, da es sich nicht um choreographierte Kämpfe handelt. Um einen sicheren und effektiven Waffenumgang zu erlernen, trainieren wir in Kooperation mit dem frühmittelalterlichen Kampfverbund „Zanari“ (www.zanari.de ) mindestens einmal pro Woche. Das Erlernen dieser Kampfkünste ist mit einem hohen Maß an Beharrlichkeit und jahrelangem Training verbunden.

Zum Tag des offenen Denkmals finden werden zwischen 13 und 16 Uhr im Außenbereich des Museums Erding Schaukämpfe statt, zu denen Sie der Archäologische Verein Erding sehr gerne einlädt!

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