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Bund Naturschutz im Museum

Quelle: Heike Kronseder
26.01.2020

Erding

Der Bund Naturschutz Dingolfing-Landau war unlängst zu Gast im Museum Franz Xaver Stahl in Erding.

Erding: Der Bund Naturschutz Dingolfing-Landau war unlängst zu Gast im Museum Franz Xaver Stahl.

Franz Anneser vom Bund Naturschutz hatte die Führung gebucht und Museumsleiterin Dr. Heike Kronseder freute sich auf die Gruppe; "Tiermaler Franz Xaver Stahl war nicht nur ein großer Tierfreund, sondern auch ein Naturliebhaber", weiß die Museumsleiterin.

Stahl wurde 1901 in Erding geboren und wusste bald, dass er Kunstmaler werden wollte. Nichts anderes als die Tiere und die Natur haben ihn interessiert und so studierte er nach einer Lehre als Maler, Anstreicher und Vergolder auch kurz an der Kunstgewerbeschule um schließlich beim berühmtesten Tiermaler, Heinrich von Zügel, an der Kunstakademie München seine Ausbildung als Tiermaler zu machen.

Er lehnte es ab Tier im Zoo und eingesperrte Tiere zu malen; auch wenn er die Zootiere zu Übungszwecken zeichnen musste, entstand nie ein Ölgemälde eines Löwen, Elefanten oder Tigers.

Es war Teil des anspruchsvollen Studiums sowohl im Schlachthof als auch im Tierpark alle Arten von Tiere und deren Anatomie zu studieren. Zeitlebens malte Franz Xaver Stahl die bayerischen Haus- und Hoftiere. Er hielt sich viele Stunden pro Tag in der Natur auf um die Tiere auf Feld, im Wald und auf den Wiesen zu skizzieren und zu malen.

Das Miteinander von Mensch und Tier darzustellen war sein Anliegen. "Heute würde man Franz Xaver Stahl als absoluten Umwelt- und Naturfreund bezeichnen", so Heike Kronseder. Stahl hatte keinen Führerschein, kein Auto, fuhr immer mit dem Rad bis nach München, Landshut und Dachau. Er nahm den Zug für weitere Reisen.

Allerdings interessierte ihn das Reisen in ferne Länder nicht. Er war nie im Süden, nie am Meer.

Im eigenen Garten wurde immer schon alles angebaut was man für das tägliche Leben brauchte: Obstbäume stehen dort noch heute und die historischen Pflanzpläne existieren noch; Johannisbeer- und Stachelbeersträucher sind dort gewesen und alle möglichen Kräuter und Salate.

Der Lebensstil Franz Xaver Stahls war von absoluter Nachhaltigkeit geprägt. Kronseder konnte viele Beispiele nennen, denn im privaten Nachlass des Kunstmalers - der sich seit 2014 im Eigentum der Stadt Erding befindet - sind Briefe, Einkaufszettel, "To-Do"-Listen, Notizen, die dies belegen. Sämtliche Möbel im Haus wurden gepflegt, nicht ausgetauscht, sondern vom Schreiner nebenan repariert; die Familie Stahl ging nicht mit der Mode, sondern setzte auf Erhalt und Nachhaltigkeit. Plastik gab es im ganzen Hause nicht.

Ein schönes Zitat von F.X. Stahl hatte Heike Kronseder parat: "Die Dinge, die mich im Leben begleiten, die werfe ich nicht einfach weg".

Nach dem ausführlichen Betrachten der Gemälde war für die Gruppe des Bund Naturschutzes noch Zeit für einen Altstadtbummel.

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