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Der Bayerische Bauernverband (BBV) nahm den Weltmilchtag zum Anlass, Gäste auf den Stola Hof nach Taufkirchen (Vils) einzuladen. BBV Vize-Kreisobmann Michael Hamburger begrüßte neben den Ortsbäuerinnen Steffi Hörmann und Ulrike Glasl sowie dem BBV Kreisvorstandsmitglied Anne Mangstl zwei Direktvermarkter aus dem Landkreis: Andreas Fürmetz vom Doislhof in Erding/Pretzen und Martin Schaidhammer von Berghamer MiLLi, Dorfen. Als BBV Ortsobmann und Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft Taufkirchen (Vils) war der Taufkirchener Gemeinderat Korbinian Empl als kompetenter Ansprechpartner ebenfalls vor Ort.
Hamburger verwies in seiner Begrüßung auf die 646 Milchbetriebe im Erdinger Landkreis mit durchschnittlich 41,5 Kühen. Die Bauern im Erdinger Raum liefern ihre Milch ans Milchwerk Jäger in Haag; die Taufkirchener Milch geht an Meggle in Wasserburg.
Laut Hamburger fragen die Verbraucher in den letzten Jahren immer lauter nach regionalen Lebensmitteln. Diese Nachfrage sei während der Corona-Pandemie noch größer geworden. Der Landkreis Erding habe auf das geänderte Verbraucherverhalten mit der eigenen Marke "echt erding" reagiert, die Direktvermarktern eine bessere Plattform und entsprechende Aufmerksamkeit bringen soll und den angebotenen Produkten einen hohen Identitätswert.
In seinen Erklärungen führt Hamburger weiter aus, dass 100 ml Kuhmilch 120 mg Calcium enthalten, das der menschliche Körper zum Knochenaufbau benötigt, sowie große Mengen an Aminosäuren. Die anwesenden Ortsbäuerinnen hatten Rezepte mitgebracht und sind sicher, dass "ohne Milch in der Küche nix geht". Für sie ist Kuhmilch eines der wichtigsten Lebensmittel in der Küche, auf das täglich zurückgegriffen wird.
Korbinian Empl knüpft an die Worte von Hamburger an und begrüßt es, dass zumindest einige wenige Landwirte den Weg der Direktvermarktung gewählt hätten. Milch an der Milchtankstelle oder vom Hofladen kommt mit allen Inhaltsstoffen zum Verbraucher. Unbehandelt enthält sie ca. 4,4 % Fett und wird dem Kunden CO2-neutral zur Verfügung gestellt, da zwischen Kuhstall und Hofladen meist nur wenige Meter zurückgelegt werden.
Durch die Direktvermarktung am Ort ergibt sich nach seinen Worten eine erhöhte Wertschöpfung für den jeweiligen Betrieb. Leider würden die Milchbauern derzeit einen Preisrückgang bei Milchverkauf an die Molkereien erfahren, obwohl die Nachfrage von dort ständig steigt. Gerade in der Corona-Zeit sei der Butterverbrauch stark gestiegen, so dass die Molkereien mehr Milch bei den Landwirten nachfragen. Dennoch sinkt der Milchpreis. Im Gegensatz dazu steigen die Futtermittelpreise durch erhöhte Frachtkosten während der Corona-Pandemie. Teilweise kam es zu Lieferengpässen, was sich sofort in den Preisen widergespiegelt hat.
Gastgeber Martin Wegmann eröffnete die Milchtankstelle am Stola Hof im Herbst 2016, weil damals schon eine gewisse Unzufriedenheit über den Milchpreis der Molkerei herrschte und die Kunden, die seinerzeit ihre Milch bereits in kleinen Mengen ab Hof kauften, die Möglichkeit eines frei zugänglichen Milchautomaten immer öfter ins Gespräch brachten.
Heute gibt es am Stola Hof neben dem Milchautomaten einen sogenannten "Regiomat", der nach Geldeinwurf Eier aus dem eigenen Betrieb, Wurst- und Fleischwaren von Metzgereien aus der Region, selbst gemachte Fruchtaufstriche und Kuchen sowie zugekaufte Joghurts und Käse liefert. Außerdem können die Kunden Honig sowie Nudeln aus eigenen Eiern über Geldeinwurf in eine Vertrauenskasse erstehen. Kräftig unterstützt wird Martin von seiner Lebensgefährtin Roswitha Hörl. Beide freuen sich, dass die hochwertigen Produkte von den Kunden so gut angenommen werden und berichten von einem regelrechten "Run" auf die Eier aus zwei mobilen Legehennenställen zur Osterzeit.
Demnächst, sobald man an Stola Hof Zeit für die Fertigstellung eines bereits begonnenen Anbaus hat und geeignete Lieferanten gefunden sind, sollen lang haltbare Gemüsesorten wie Kartoffeln, Gelbe Rüben und Zwiebeln dazukommen, um das Angebot abzurunden.
Die Milch wird zum fairen Preis von 1 EUR pro Liter verkauft und ist somit sogar günstiger als hochwertige Milch im Supermarkt. Alle anderen Preise, auch für die zugekauften Lebensmittel, sind so berechnet, dass sie dem Markt entsprechen, aber auch die Wertigkeit der Arbeit, die dahinter steckt, abbilden. Martin Wegmann sieht die Wünsche der Verbraucher und bezieht sie stets in seine Überlegungen ein, aber der Verbraucher müsse seiner Meinung nach bereit sein, den Mehraufwand zu honorieren.
Viele der Kunden stammen aus der Region Taufkirchen (Vils) und zählen zu den Stammkunden. Aber durch die angrenzende Bundesstraße Richtung Erding freut sich die Milchtankstelle auch sehr über einen erheblichen Anteil an Laufkundschaft, die ihren Bedarf an Milch und Eiern quasi auf dem Nachhauseweg deckt. Fast rund um die Uhr sind so Menschen zu beobachten, die offensichtlich gerne am Stola Hof einkaufen und es gerade in Zeiten von Corona genießen, dass der Einkauf nicht inmitten von großen Menschenmengen und Schlangen an der Kasse erledigt werden muss, sondern entspannt über die Bühne geht - gerne auch einmal mit einem Ratsch mit den Leuten vom Hof oder einem Blick auf die Hühnerwiese oder in den Kuhstall.
Andreas Fürmetz betreibt seit 2018 einen wunderschönen Hofladen auf dem Doislhof in Erding-Pretzen und bietet dort seit Anfang an ein umfangreiches Sortiment an, natürlich auch frische Kuhmilch, für die er ebenso wie der Stola Hof und der Dorfener Martin Schaidhammer (Berghamer MiLLi) 1 EUR pro Liter verlangt. Sowohl Fürmetz als auch Schaidhammer freuen sich, dass ihre Bemühungen durch regen Einkauf wertgeschätzt werden. Schaidhammer stellt seit Beginn der Corona-Pandemie eine verstärkte Nachfrage fest, die dazu führte, dass der Milchautomat an manchen Tagen schon zur Mittagszeit neu befüllt werden musste. Dies sei einerseits darauf zurückzuführen, dass durch Kurzarbeit mehr Menschen zu Hause sind, andererseits sei es Beleg für die gute Qualität der heimischen Milch.
Frische Milch kann bei allen drei Direktvermarktern in eigene Gefäße oder Glasflaschen, die zum Verkauf angeboten werden, gezapft werden, was neben kurzen Transportwegen erheblich zur Müllreduzierung beiträgt.
Bild: (v.l.n.r.): Martin Schaidhammer (Berghamer MiLLi, Dorfen), Korbinan Empl (BBV Ortsobmann), Michael Hamburger (BBV Vize-Kreisobmann), Steffi Hörmann (BBV Ortsbäuerin), Ulrike Glasl (BBV Vize-Ortsbäuerin, mit Tochter), Roswitha Hörl und Martin Wegmann (Stola Hof, Taufkirchen (Vils)), Anne Mangstl (BBV Kreisvorstandsmitglied) und Andreas Fürmetz (Doislhof, Erding)
63. Internationaler Tag der Milch auf dem Taufkirchener Stola Hof
Quelle: Wörterkiste
01.06.2020
Dorfen, Erding, Landkreis Erding, Taufkirchen (Vils)
Der Bayerische Bauernverband (BBV) nahm den Weltmilchtag zum Anlass, Gäste auf den Stola Hof nach Taufkirchen (Vils) einzuladen.
Am 1. Juni begehen Milchviehbetriebe und Bauernverbände in über 30 Ländern den 63. Internationalen Tag der Milch. Dieser wurde 1957 von der FAO, der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen sowie dem IDF, dem Internationalen Milchwirtschaftsverband ins Leben gerufen, um den Fokus der Verbraucher auf die Milch, eines unserer wichtigsten Lebensmittel zu lenken. Innerhalb Europas ist Deutschland Milchland Nummer 1.Der Bayerische Bauernverband (BBV) nahm den Weltmilchtag zum Anlass, Gäste auf den Stola Hof nach Taufkirchen (Vils) einzuladen. BBV Vize-Kreisobmann Michael Hamburger begrüßte neben den Ortsbäuerinnen Steffi Hörmann und Ulrike Glasl sowie dem BBV Kreisvorstandsmitglied Anne Mangstl zwei Direktvermarkter aus dem Landkreis: Andreas Fürmetz vom Doislhof in Erding/Pretzen und Martin Schaidhammer von Berghamer MiLLi, Dorfen. Als BBV Ortsobmann und Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft Taufkirchen (Vils) war der Taufkirchener Gemeinderat Korbinian Empl als kompetenter Ansprechpartner ebenfalls vor Ort.
Hamburger verwies in seiner Begrüßung auf die 646 Milchbetriebe im Erdinger Landkreis mit durchschnittlich 41,5 Kühen. Die Bauern im Erdinger Raum liefern ihre Milch ans Milchwerk Jäger in Haag; die Taufkirchener Milch geht an Meggle in Wasserburg.
Laut Hamburger fragen die Verbraucher in den letzten Jahren immer lauter nach regionalen Lebensmitteln. Diese Nachfrage sei während der Corona-Pandemie noch größer geworden. Der Landkreis Erding habe auf das geänderte Verbraucherverhalten mit der eigenen Marke "echt erding" reagiert, die Direktvermarktern eine bessere Plattform und entsprechende Aufmerksamkeit bringen soll und den angebotenen Produkten einen hohen Identitätswert.
In seinen Erklärungen führt Hamburger weiter aus, dass 100 ml Kuhmilch 120 mg Calcium enthalten, das der menschliche Körper zum Knochenaufbau benötigt, sowie große Mengen an Aminosäuren. Die anwesenden Ortsbäuerinnen hatten Rezepte mitgebracht und sind sicher, dass "ohne Milch in der Küche nix geht". Für sie ist Kuhmilch eines der wichtigsten Lebensmittel in der Küche, auf das täglich zurückgegriffen wird.
Korbinian Empl knüpft an die Worte von Hamburger an und begrüßt es, dass zumindest einige wenige Landwirte den Weg der Direktvermarktung gewählt hätten. Milch an der Milchtankstelle oder vom Hofladen kommt mit allen Inhaltsstoffen zum Verbraucher. Unbehandelt enthält sie ca. 4,4 % Fett und wird dem Kunden CO2-neutral zur Verfügung gestellt, da zwischen Kuhstall und Hofladen meist nur wenige Meter zurückgelegt werden.
Durch die Direktvermarktung am Ort ergibt sich nach seinen Worten eine erhöhte Wertschöpfung für den jeweiligen Betrieb. Leider würden die Milchbauern derzeit einen Preisrückgang bei Milchverkauf an die Molkereien erfahren, obwohl die Nachfrage von dort ständig steigt. Gerade in der Corona-Zeit sei der Butterverbrauch stark gestiegen, so dass die Molkereien mehr Milch bei den Landwirten nachfragen. Dennoch sinkt der Milchpreis. Im Gegensatz dazu steigen die Futtermittelpreise durch erhöhte Frachtkosten während der Corona-Pandemie. Teilweise kam es zu Lieferengpässen, was sich sofort in den Preisen widergespiegelt hat.
Gastgeber Martin Wegmann eröffnete die Milchtankstelle am Stola Hof im Herbst 2016, weil damals schon eine gewisse Unzufriedenheit über den Milchpreis der Molkerei herrschte und die Kunden, die seinerzeit ihre Milch bereits in kleinen Mengen ab Hof kauften, die Möglichkeit eines frei zugänglichen Milchautomaten immer öfter ins Gespräch brachten.
Heute gibt es am Stola Hof neben dem Milchautomaten einen sogenannten "Regiomat", der nach Geldeinwurf Eier aus dem eigenen Betrieb, Wurst- und Fleischwaren von Metzgereien aus der Region, selbst gemachte Fruchtaufstriche und Kuchen sowie zugekaufte Joghurts und Käse liefert. Außerdem können die Kunden Honig sowie Nudeln aus eigenen Eiern über Geldeinwurf in eine Vertrauenskasse erstehen. Kräftig unterstützt wird Martin von seiner Lebensgefährtin Roswitha Hörl. Beide freuen sich, dass die hochwertigen Produkte von den Kunden so gut angenommen werden und berichten von einem regelrechten "Run" auf die Eier aus zwei mobilen Legehennenställen zur Osterzeit.
Demnächst, sobald man an Stola Hof Zeit für die Fertigstellung eines bereits begonnenen Anbaus hat und geeignete Lieferanten gefunden sind, sollen lang haltbare Gemüsesorten wie Kartoffeln, Gelbe Rüben und Zwiebeln dazukommen, um das Angebot abzurunden.
Die Milch wird zum fairen Preis von 1 EUR pro Liter verkauft und ist somit sogar günstiger als hochwertige Milch im Supermarkt. Alle anderen Preise, auch für die zugekauften Lebensmittel, sind so berechnet, dass sie dem Markt entsprechen, aber auch die Wertigkeit der Arbeit, die dahinter steckt, abbilden. Martin Wegmann sieht die Wünsche der Verbraucher und bezieht sie stets in seine Überlegungen ein, aber der Verbraucher müsse seiner Meinung nach bereit sein, den Mehraufwand zu honorieren.
Viele der Kunden stammen aus der Region Taufkirchen (Vils) und zählen zu den Stammkunden. Aber durch die angrenzende Bundesstraße Richtung Erding freut sich die Milchtankstelle auch sehr über einen erheblichen Anteil an Laufkundschaft, die ihren Bedarf an Milch und Eiern quasi auf dem Nachhauseweg deckt. Fast rund um die Uhr sind so Menschen zu beobachten, die offensichtlich gerne am Stola Hof einkaufen und es gerade in Zeiten von Corona genießen, dass der Einkauf nicht inmitten von großen Menschenmengen und Schlangen an der Kasse erledigt werden muss, sondern entspannt über die Bühne geht - gerne auch einmal mit einem Ratsch mit den Leuten vom Hof oder einem Blick auf die Hühnerwiese oder in den Kuhstall.
Andreas Fürmetz betreibt seit 2018 einen wunderschönen Hofladen auf dem Doislhof in Erding-Pretzen und bietet dort seit Anfang an ein umfangreiches Sortiment an, natürlich auch frische Kuhmilch, für die er ebenso wie der Stola Hof und der Dorfener Martin Schaidhammer (Berghamer MiLLi) 1 EUR pro Liter verlangt. Sowohl Fürmetz als auch Schaidhammer freuen sich, dass ihre Bemühungen durch regen Einkauf wertgeschätzt werden. Schaidhammer stellt seit Beginn der Corona-Pandemie eine verstärkte Nachfrage fest, die dazu führte, dass der Milchautomat an manchen Tagen schon zur Mittagszeit neu befüllt werden musste. Dies sei einerseits darauf zurückzuführen, dass durch Kurzarbeit mehr Menschen zu Hause sind, andererseits sei es Beleg für die gute Qualität der heimischen Milch.
Frische Milch kann bei allen drei Direktvermarktern in eigene Gefäße oder Glasflaschen, die zum Verkauf angeboten werden, gezapft werden, was neben kurzen Transportwegen erheblich zur Müllreduzierung beiträgt.
- Stola Hof, Milchtankstelle Wegmann, Stadl 1, 84416 Taufkirchen (Vils) (durchgehend geöffnet)
- Berhamer MiLLi, Bergham 3, 84405 Dorfen (durchgehend geöffnet)
- Doisl's Hofladen, Tannenstraße 34, 85435 Erding-Pretzen (geöffnet Mo-Sa 7-20 Uhr)
Bild: (v.l.n.r.): Martin Schaidhammer (Berghamer MiLLi, Dorfen), Korbinan Empl (BBV Ortsobmann), Michael Hamburger (BBV Vize-Kreisobmann), Steffi Hörmann (BBV Ortsbäuerin), Ulrike Glasl (BBV Vize-Ortsbäuerin, mit Tochter), Roswitha Hörl und Martin Wegmann (Stola Hof, Taufkirchen (Vils)), Anne Mangstl (BBV Kreisvorstandsmitglied) und Andreas Fürmetz (Doislhof, Erding)